Montag, 7. November 2016

Publikationen Chrom



Publikationen Chrom




https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17109600


In dieser Studie gehen die Wissenschaftler davon aus, dass Cr(III)-picolinat als Nahrungsergänzungsmittel gegeben wird, um eine optimale Insulinfunktion zu erzielen.
Ferner konstatieren die Autoren, dass eine Verbindung zwischen Cr-Status, Diabetes und davon ausgehenden Erkrankungen besteht. Nach ihrer Meinung haben praktisch alle Studien mit Cr(III)-picolinat bei Diabetes nützliche Effekte zeigen können. 

13 von 15 klinischen Studien – davon 11 randomisierte, doppelblinde, Plazebo kontrollierte Studien – die insgesamt 1690 Probanden umfassten, zeigten eine signifikante Verbesserung in mindestens einem Parameter der Blutzuckerkontrolle. 

Alle 15 Studien zeigten heilsame Wirkungen in mindestens einem Parameter des Diabetesmanagements, inklusive Dyslipidämie. Die positiven Ergebnisse einer Cr(III)-picolinat-Gabe waren eine Reduktion der Blutglukose, Insulin, Cholesterin und Triglycerid Konzentrationen und damit verbunden eine reduzierter Bedarf an Blutzuckermedikation. Des Weiteren haben diese Studien die Sicherheit und Verträglichkeit des Nahrungsergänzungsmittels bestätigen können.

Hintergrund: Vorklinische Studien zeigten, dass die Kombination von Chrom-Picolinat und Biotin (auch bekannt unter Vitamin H), die Glukoseaufnahme im Skelettmuskel signifikant erhöht. Die gegenwärtige Pilotstudie wurde durchgeführt, um herauszufinden, ob eine Gabe von Chrom-Picolinat und Biotin die Blutzuckerkontrolle bei Diabetes Typ-2 Patienten verbessern kann, die eine suboptimale Blutzuckereinstellung erfahren trotz Medikation.

Methoden: 43 Patienten mit schlecht eingestellten Blutzuckerwerten (2-Stunden-Nüchternwert >200 mg/dL und glykiertes Hämoglobin ≥7 Prozent) trotz oraler Medikation wurden randomisiert und bekamen 600 Mikrogramm Chrom als Chrom-Picolinat und 2 Milligramm Biotin täglich. Dies erfolgte als Zusatz zu der zuvor verschriebenen Blutzuckermedikation. Die Messpunkte für Blutzucker und Lipidwerte lagen bei Studienbeginn und nach 4 Wochen.

Resultate: Nach 4 Wochen zeigte sich eine signifikant deutlichere Reduktion der Fläche unter der Kurve für Glukosekonzentrationen bei einem 2-Stunden Glukosetoleranztest für die behandelte Gruppe (durchschnittliche Veränderung -9,7 Prozent gegen +5,1 Prozent bei Plazebo). Andere Parameter, wie Fruktosamin, Triglyceride und das Verhältnis von Triglyceriden zu HDL Cholesterin, verbesserten sich ebenfalls alle signifikant. Nebenwirkungen wurden bei der Gabe von Chrom-Picolinat und Biotin nicht gesehen.
Schlussfolgerungen: Diese Pilotstudie konnte zeigen, dass die Gabe einer Kombination von Chrom-Picolinat und Biotin bei schlecht eingestellten Diabetes Patienten das Diabetesmanagement und die Blutfettwerte deutlich verbessern kann. Von daher kann man Chrom-Picolinat und Biotin als eine effektive zusätzliche Ernährungstherapie ansehen, die zudem sehr verträglich und nebenwirkungsfrei ist.

Bei beiden Studien wird explizit darauf verwiesen, dass die Chrom-Gabe keine Nebenwirkungen hervorrief, was unter anderem auf eine nicht-toxische Eigenschaft des Cr(III) schließen lässt. Man vermutet hier eine mögliche Einschränkung seitens der Resorption von Chrom-Picolinat, das deswegen auch höher dosiert keine Nebenwirkungen auslösen kann. Aber dem widerspricht die gute Wirkung, die sich sicherlich nicht bei einem Resorptionsdefizit einstellen kann. Die effektive Wirkung kann auch kein Produkt einer Plazebo-Wirkung sein, da die untersuchten und durchgeführten Studien Plazebo kontrolliert waren.

Die genaue Rolle von Chrom im menschlichen Organismus und sein Wirkmechanismus sind aber weiterhin ungewiss und bedürfen weiterer Forschung.

Sonntag, 6. November 2016

Biologische Bedeutung des Chroms



Funktionen des Chroms in der Nahrung



 
Die biologische Bedeutung des Chroms wurde erst in den späten 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts entdeckt, als man bei Untersuchungen an Ratten feststellte, dass Bierhefe in der Lage war, die altersbedingte Abnahme der Fähigkeit zur physiologischen Blutzuckerregulierung zu verhindern. 



Als aktiver Wirkstoff wurde ein organischer Chrom-Komplex identifiziert, der die Bezeichnung „Glukosetoleranzfaktor (GTF)” erhielt.2

 Die genaue Struktur und der Wirkmechanismus, durch den GTF stimulierend auf die Insulinrezeptoren wirkt, sind noch nicht vollständig geklärt, doch nimmt man an, dass GTF die Aufnahme von Insulin in die Zellen fördert, indem er dessen Transfer durch die Zellmembranen erleichtert.

Die Wirkung einer Supplementierung der Nahrung mit Chrom wurde in zahlreichen Studien an Patienten mit Typ-2-Diabetes untersucht. Eine Meta-Analyse der Daten aus 41 Studien hat kürzlich gezeigt, dass der Zusatz von Chrom zur Nahrung anscheinend die Blutzuckerkontrolle des Organismus bei Patienten mit Typ-2-Diabetes verbessert.3 



Literatur
  1. Food Composition and Nutrition Tables, 7th revised and completed edition, Ed. SW Souci, W Fachmann, H Kraut. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, 2008.
  2. Schwarz K and Mertz W. (1959) Chromium III and the glucose tolerance factor. Archives of Biochemistry and Biophysics 85:292-295
  3. Balk EM, Tatsioni A, Lichtenstein AH, Lau J, Pittas AG. (2007) Effect of chromium supplementation on glucose metabolism and lipids: a systematic review of randomised controlled trials. Diabetes Care 30:2154-2163
  4. Lukaski HC, Siders WA, Penland JG. (2007) Chromium picolinate supplementation in women: effects on body weight, composition and iron status. Nutrition 23:187-195
  5. Scientific Committee on Food (2003) Opinion of the Scientific Committee on Food on the tolerable upper intake level of trivalent chromium. Verfügbar unter: http://ec.europa.eu/food/fs/sc/scf/out197_en.pdf
  6. Richtlinie 2008/100/EG der Kommission vom 28. Oktober 2008. Verfügbar unter: http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2008:285:0009:0012:DE:PDF
  7. Levina A and Lay PA. (2008) Chemical properties and toxicity of chromium (III) nutritional supplements. Chemical Research in Toxicology 21:563-571