Montag, 30. Mai 2016

Was bedeuten die PRAL-Werte?




PRAL-Wert: Säurebelastung durch Lebensmittel






Stress, falsche Ernährung, Bewegungsmangel, lange andauernde Medikamenteneinnahme und sogar falsche Atmung sind alles starke Faktoren, die zu einer Übersäuerung des Körpers führen. Viele Ihrer Klienten verzehren zu wenig Obst und Gemüse, sodass sie nicht genügend Kalium und andere alkalisierende Mineralstoffe aufnehmen. Außerdem sind bei den Nahrungsmitteln gerade starke Säurebildner wie Milch, Weißbrot, Käse, Getränke und Schokolade besonders beliebt. 

Zur Bewahrung (oder Wiederherstellung) eines gesunden Säure-Basen-Gleichgewichtes ist es daher wichtig, dass die Ernährung Ihres Klienten möglichst viele Basenlieferanten enthält und Säuren gut ausgeschieden werden. Die Ernährung ist dabei immer der wichtigste Faktor.  

Folgen von Übersäuerung


Überschüssige Säure wird aus dem Innern des Körpers in umgebendes Gewebe wie Muskeln, Sehnen, Bindegewebe, Haut und Gelenke transportiert. Wenn dabei das Säure-Basen-Gleichgewicht gestört ist, können die Körperzellen nicht richtig funktionieren. Hierdurch werden unter anderem auch enzymatische Prozesse, die wichtig für Knochen und Knorpel sind, beeinträchtigt. Außerdem werden die körpereigenen antioxidativen Funktionen reduziert. Blut- und Lymphzirkulation werden gehemmt, was wiederum die Sauerstoffversorgung beeinträchtigt. Dies kann für Ihre Klienten – besonders ab dem vierzigsten Lebensjahr – weitreichende Folgen haben. Darum ist es wichtig, dass bereits vor diesem Zeitpunkt ein ausgeglichenes Säure-Basen-Verhältnis im Körper sichergestellt wird. 

Beschwerden bei Übersäuerung


Die ersten Symptome, die Sie bei Ihren Klienten bei einem gestörten Säure-Basen-Gleichgewicht feststellen können, sind Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Müdigkeit, Hautprobleme, Pilzinfektionen und Entzündungen. Wenn Ihr Klient dazu veranlagt ist, können sich aus diesen Symptomen allmählich chronische Stoffwechselerkrankungen wie Arthrose, Gicht, Arthritis, Bluthochdruck, Fibromyalgie und Osteoporose entwickeln. Wenn Ihre Behandlung erfolgreich ist, können sich viele dieser Beschwerden wieder zurückbilden oder sogar ganz verschwinden. Mit einem (wiederhergestellten) gesunden Säure-Basen-Gleichgewicht ist Ihr Klient obendrein auch generell weniger anfällig gegenüber vielen Arten von Krankheiten und Stoffwechselstörungen.

Welche Nahrungsmittel sind geeignet?


Eine gute Diätempfehlung zur Entsäuerung beginnt mit dem Wissen über die Wirkung von säurebildenden Nahrungsmitteln. Aber wenn man die im Internet angebotenen Säure-Basen-Tabellen miteinander vergleicht, stellt man schnell fest, dass die darin enthaltenen Angaben teilweise (stark) voneinander abweichen. Dies liegt an der Unterschiedlichkeit der verwendeten Messmethoden. Es gibt Tabellen, die einfach nur angeben, wie sauer oder basisch ein Nahrungsmittel ist, und nicht, wie stark übersäuernd es im Körper wirkt. Auch bedeutet ein saurer Geschmack nicht notwendigerweise, dass ein Nahrungsmittel übersäuernd wirkt. Ein gutes Beispiel hierfür ist Zitronensaft, der zwar sehr sauer schmeckt, aber dennoch eine basische Wirkung hat. Nur wenn eine Tabelle sogenannte PRAL-Werte verwendet, sagt sie wirklich etwas über den Grad der säuernden Wirkung im Körper aus. 

PRAL-Werte


In der Tabelle finden Sie die PRAL-Werte einiger häufig gegessener Nahrungsmittel. PRAL steht dabei für Potential Renal Acid Load (Potenzielle renale Säurelast). Dabei handelt es sich um einen Schätzwert für die potenzielle Säurebelastung des Körpers bei Aufnahme von 100 g des jeweiligen Nahrungsmittels. Diese Tabelle ist wissenschaftlich fundiert und kann von Ihnen bei der Behandlung von Klienten, die unter einem gestörten Säure-Basen-Gleichgewicht (bzw. unter dessen Folgen) leiden, als zuverlässige Referenz verwendet werden. Sie eignet sich auch gut als Ernährungsratgeber, den Ihre Klienten selbst verwenden können. Oder Sie benutzen sie dazu, um eine auf die persönliche Situation des Klienten abgestimmte alkalisierende Diät zusammenzustellen. 

Übersäuerungsmaß


Der Umgang mit der Tabelle ist recht einfach. Je höher der positive Wert liegt, desto stärker ist die säuernde Wirkung auf den Körper. Ein hohen positiven Wert hat zum Beispiel Goudakäse (+18,6), der also ein stark säurebildendes Nahrungsmittel ist. Beim Wert 0 tritt weder Säuerung noch Alkalisierung auf – dies ist zum Beispiel bei Olivenöl der Fall. Negative Werte bedeuten, dass ein Nahrungsmittel eine alkalisierende Wirkung ausübt. Ein gutes Beispiel dafür ist der Spinat, der mit einem PRAL-Wert von -14,0 stark alkalisierend wirkt. Eine alkalisierende Ernährung ist dann sehr wichtig, wenn der Körper eines Klienten übersäuert ist. Sie eignet sich aber auch hervorragend zur Vorbeugung, um einer Störung des Säure-Basen-Gleichgewichts entgegenzuwirken. 

Basisches Wasser

In der Tabelle der PRAL-Werte ist auch basisches Wasser enthalten. Basisches Wasser hat einen stark negativen PRAL-Wert (-18,4!) und enthält außerdem Bicarbonate, die die alkalisierende Wirkung verstärken. Es eignet sich hervorragend dazu, über längere Zeiträume das Gleichgewicht zu erhalten, aber es kann auch dazu verwendet werden, um schnell eine deutliche Wirkung zu erzielen und die schlimmsten Symptome des Ungleichgewichtes schon nach kurzer Zeit spürbar zu lindern. Daher ist basisches Wasser ein wichtiger Bestandteil jeder wirksamen Säure-Basen-Intervention bei Ihren Klienten. 

Nahrungsmitteltabelle


Getränke

NahrungsmittelPRAL-Werte
Basisches Wasser-18,4
Tomatensaft-2,8
Rotwein-2,4
Mineralwasser-1,8
Kaffee-1,4
Weißwein, trocken-1,2
Coca cola0,4
Bier0,9

Getreideprodukte

NahrungsmittelPRAL-Werte
Weizenbrot, vollkorn1,8
Weizenbrot, weiß3,7
Roggenbrot4
Reis (weiß)4,6
Cornflakes6
Nudeln (Ei)6,4
Spaghetti (weiß)6,5
Weizenmehl6,9
Spaghetti (vollkorn)7,3
Vollkornmehl8,3
Haferflocken10,7
Reis (braun)12,5

Gemüse

NahrungsmittelPRAL-Werte
Spinat-14
Sellerie-5,2
Möhren (junge)-4,9
Zucchini-4,6
Blumenkohl-4
Kartoffeln-4
Radieschen (rot)-3,7
Aubergine-3,4
Tomaten-3,1
Salat (Mittelwert aus vier Sorten)-2,5
Chicorée-2
Lauch-1,8
Eisbergsalat-1,6
Zwiebeln-1,5
Champignons-1,4
Pfeffer (grün)-1,4
Brokkoli-1,2
Gurke-0,8
Spargel-0,4

Milch und Milchprodukte

NahrungsmittelPRAL-Werte
Eiscreme (Vanille)0,6
Milch (voll, pasteurisiert)0,7
Eiweiß1,1
Sahne (frisch, sauer)1,2
Joghurt (voll)1,5
Ei8,2
Hüttenkäse8,7
Quark11,1
Camembert14,6
Gouda18,6
Schnittkäse19,2
Eigelb23,4
Cheddar, fettarm26,4
Parmesan34,2

Hülsenfrüchte

NahrungsmittelPRAL-Werte
Grüne Bohnen-3,1
Erbsen1,2
Linsen3,5
Erdnüsse8,3

Zucker und zuckerreiche Produkte

NahrungsmittelPRAL-Werte
Konfitüre-1,5
Honig-0,3
Zucker (weiß)-0,1
Schokolade (Milch)2,4
Kuchen3,7

Fette und Öle

NahrungsmittelPRAL-Werte
Margarine-0,5
Olivenöl0
Sonnenblumenöl0
Butter0,6

Fisch

NahrungsmittelPRAL-Werte
Schellfisch6,8
Hering7
Kabeljau7,1
Forelle10,8

Fleisch & Fleischprodukte

NahrungsmittelPRAL-Werte
Hotdog6,7
Rindfleisch (mager)7,8
Schweinefleisch (mager)7,9
Huhn8,7
Kalbfleisch9
Plutenfleisch9,9
Aufschnitt10,2
Leberwurst10,6
Salami11,6
Cornedbeef (Dose)13,2

Früchte (Säfte), Nüsse

NahrungsmittelPRAL-Werte
Rosinen-21
Schwarze Johannisbeeren-6,5
Bananen-5,5
Aprikosen-4,8
Kiwi-4,1
Kirschen-3,6
Orangensaft (ungesüßt)-2,9
Birnen-2,9
Haselnüsse-2,8
Orangen-2,7
Ananas-2,7
Zitronensaft-2,5
Pfirsich-2,4
Apfelsaft (ungefiltert)-2,2
Äpfel-2,2
Erdbeeren-2,2
Wassermelone-1,9
Traubensaft (ungesüßt)-1
Walnüsse6,8
Entnommen aus: Remer T, Manz F, Potential renal acid load of foods and its influence on urine pH, J Am Diet Assoc. 1995 Jul;95(7):791-7.


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