Donnerstag, 20. August 2015

Chrom – der Glukose-Toleranzfaktor

Chrom – der Glukose-Toleranzfaktor




Bei Chrom denken wir wahrscheinlich alle zuerst an die glänzenden Stosstangen der Autos oder auch die silbrig schimmernden Haushaltsgeräte in unseren Küchen. Dass Chrom als Spurenelement in un­serem Organismus eine wichtige Funktion erfüllt, ist den meisten von uns dagegen nicht geläufig. Dabei hat Chrom einen ganz grossen Einfluss auf unsere Gesundheit. 
Denn obwohl ein Erwachsener normalerweise nicht mehr als 6 mg Chrom im Körper hat, scheint diese geringe Menge eine ent­scheidende Rolle bei vielen unserer gefährlichen Zivilisationskrankheiten zu spielen. 
Diabetes, Arte­riosklerose, Bluthochdruck, Hypoglykämie, Schlaganfall, Gewichtsprobleme, ein hoher Cholesterin­spiegel, Probleme beim Fettstoffwechsel können als Folge eines Chrommangels auftreten.
Es ist schwer vorstellbar, dass in unserem Körper einige essenzielle Spurenelemente in so geringer Konzentration wie 0.01% oder in sogar noch geringeren Konzentrationen vorhanden sind. Diese ver­schwindend kleine Menge kann jedoch ausschlaggebend für die Gesundheit sein. 
Bis heute sind sechzehn solcher Metalle für die menschliche Ernährung erkannt worden. 
Diese essentiellen Spuren­elemente müssen mit der Nahrung aufgenommen werden, weil der Körper sie nicht selbst produzie­ren kann. Die Wirkung der Spurenelemente ist so tiefgreifend, dass es schon zu ernsthaften Störun­gen kommen kann, wenn der Körper nur eine etwas zu geringe Menge dieser Spurenelemente auf­weist.
Wenn viele der sogenannte Zivilisationskrankheiten in Zusammenhang mit einem Chrommangel zu sehen sind, dann gibt das auch Aufschluss über unsere heutige Ernährungssituation. Unsere Nahrung muss arm an Chrom sein, da sonst keine Mangelerscheinungen auftreten würden. Dazu kommt, dass der Zuckerkonsum heutzutage ungeheure Ausmasse angenommen hat. Raffinierter Zucker ist aber die Substanz, welche die grösste Chromausscheidung verursacht.
Bevor auf die Auswirkung des Chrommangels für unsere Gesundheit eingegangen wird, soll anhand unserer Ernährungsgewohnheiten aufgezeigt werden, warum der Bedarf an zusätzlichem Chrom so gestiegen ist.

Wie unsere heutige Ernährung zu Chrommangel führt


Unsere Ernährung hat inzwischen gewaltige – meist in ihrem ganzen Umfang überhaupt nicht wahr­genommene – Veränderungen durchgemacht. Jedem Wandel unserer Ernährungsweise muss sich unser Organismus jedoch langsam anpassen. Solche Anpassungen gehen aber nur in winzigen Schrit­ten durch eine Veränderung unserer Erbsubstanz vor sich, nicht innerhalb von Jahrzehnten, sondern von Jahrtausenden. Einen solch radikalen Wandel in unserer Ernährung bedeutet der heutige Zucker­konsum.

Zucker – der Anti-Nährstoff und Chromräuber


Erst vor 150 Jahren begann in Deutschland die Entwicklung des reinen raffinierten Zuckers zum wahrhaften Volksnahrungsmittel. Damals nahm die erste Fabrik zu seiner Herstellung aus Zuckerrü­ben den Betrieb auf. Seitdem ist der Konsum in schwindelnde Höhen geklettert. Noch 1850, im Biedermeier, verzehrte jeder Deutsche durchschnittlich nur 3 Kilogramm Zucker im ganzen Jahr. Heute isst und trinkt jeder von uns im Durchschnitt mehr als 40 Kilogramm jährlich.
Zucker ist der abolute Anti-Nährstoff, er enthält keine Vitamine und Mineralstoffe. Ausserdem er­schöpfen sich bei seiner Verarbeitung die Vorräte vieler Nährstoffe in unserem Organismus. Der Mensch ist auf derartig starke, künstliche Konzentrate, wie sie in der Natur nirgends vorkommen – nicht eingestellt.
Unser Körper gewinnt seine Energie aus Kohlenhydraten wie eben dem Zucker oder der Stärke, aus Fetten und Proteinen. Unsere Vorfahren bekamen sie hauptsächlich aus pflanzlicher Stärke, nach Meinung der Forscher etwa 400 Gramm davon täglich. Stärke wird nur langsam, in zwei oder drei Stunden verdaut – Zeit genug für den darauf programmierten Stoffwechsel. Dagegen der Zucker: Seine vielen kleinen Moleküle sind schon in weniger als einer Stunde abgebaut und im Blut. Und eben dafür sind wir nicht konstruiert. Der Stoffwechsel reagiert chaotisch mit abnormalen Blutzuckerschwankungen.

Blutzuckerschwankungen eine der verbreitesten Störungen unserer Zeit


Dieses Blutzuckerschwankungen führen zu den verbreitesten und in den meisten Fällen nicht erkann­ten Krankheitszuständen unserer Zeit: der sogenannte Hypoglykämie. Auch nach Einschätzung von Dr. Atkins, die sicher aufgrund seiner reichen ärztlichen Erfahrung nicht als unbegründet abgetan werden kann, ist die Hypoglykämie eine Störung, von der die Mehrheit der Bevölkerung der Indust­rienationen betroffen ist. 
Der Zustand der Hypoglykämie (der Unterzuckerung) hat viele Symptome: sie reichen von einem Gefühl der Entkräftung, Reizbarkeit, starken Stimmungsschwankungen, Kon­zentrationsschwierigkeiten, Migräne, Kopfschmerzen, Zittrigkeit, Hunger, Spannungsgefühlen, Angst­gefühlen, Nervosität, Hyperaktivität bei Kindern und vielen mehr. Diese Veränderungen treten unre­gelmässig auf, schlagen in der nächsten Stunde um und zeigen einen auffälligen Zusammenhang mit dem Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme und der Art der verzehrten Nahrungsmittel. Bei dem Genuss isolierter, konzentrierter Kohlenhydrate kommt es zu einem abrupten, steilen Anstieg des Blutzu­ckers, dem eine reaktive Phase der Unterzuckerung folgt, da die Bauchspeicheldrüse als Antwort auf die starke Konzentration des Zuckers vermehrt – in einer Art Notreaktion – zuviel blutzuckersenken-des Insulin absondert.
Als Ergebnis fällt der Blutzuckerspiegel unter den Normalwert. Dabei können aber Muskeln, Zellen, Organe und Gehirn nicht mehr ausreichend versorgt werden. Obwohl die meisten Körpergewebe bei tiefem Blutzuckergehalt andere Energielieferanten als Glukose verwenden können, ist das Gehirn vollständig auf eine kontinuierliche Glukose-Zufuhr angewiesen, um seine Aufgaben erfüllen zu kön­nen. Dies erklärt, warum die meisten Symptome von Hypoglykämie mit mentalen Funktionsstörun­gen verbunden sind. Jeder weiss, wie man diesem „Tief“ begegnet: mit noch mehr Zucker, beispiels­weise einem Stück Schokolade. Es erhöht dann auch wirklich den Blutzuckerspiegel, aber nur für kur­ze Zeit. Bei vielen Menschen ist dieser Blutunterzucker heute zu einem Dauerzustand geworden. Gerade wenn man bedenkt, wie viele Menschen, vor allem junge Menschen, sich von süssen Snacks zwischendurch und von schnell verdaulichem Fast Food ernähren.
Das Problem für unsere Gesundheit ist jedoch nicht nur der enorme Zuckerkonsum, der für Chrom­mangel sorgt, sonder der gleichzeitige Mangel des für die Blutzuckerkontrolle so entscheidenden Nährstoffs Chrom. Produkte wie zum Beispiel Kuchen, Brot und Nudeln, die mit Weissmehl gebacken wurden, sind arm an Chrom. 80% des natürlich vorhandenen Chroms oder sogar mehr, werden infol­ge des Mahlprozesses entfernt, also bei dem Prozess, bei dem die ganzen Körner zu raffiniertem Weissmehl verarbeitet werden. Auch die kommerzielle Behandlung von Nahrungsmitteln als Vorbe­reitung zur Eindosung oder zum Einfrieren (Zerkleiner, Extrahieren, Blanchieren, Hinzufügen von Konservierungsstoffen oder Erhitzen) trägt zu bedeutenden Chromverlusten bei.
Nach Aussage des amerikanischen Ministeriums für Landwirtschaft ist eine unterhalb des Optimums liegende Chrommenge in den Vereinigten Staaten die Regel. Bei den Amerikanern über 50 haben sogar 25% einen zu niedrigen Chromspiegel und 90% derjenigen, die amerikanische Durchschnitts­kost zu sich nehmen, bekommen weniger als die tägliche von der Regierung empfohlene Chrommen­ge, die ohnehin schon niedrig angesetzt ist. Auch die europäische Ernährungsweise nähert sich be­kanntlich diesen Verhältnissen an.
Die durchschnittliche Zufuhr von Chrom wurde bei wohlhabenden Amerikanern ohne Krankheits­symptome an 7 Tagen beobachtet. Diese Gruppe behauptete von sich, überdurchschnittliche Kennt­nisse in Bezug auf gesunde Ernährungspraktiken zu haben. Es wurde jedoch nachgewiesen, dass nie­mand die empfohlene Mindestmenge an Chrom zu sich nahm.

Chrom der Glukose-Toleranzfaktor


Um richtig einschätzen zu können, was für eine wichtige Funktion Chrom in unserem Körper erfüllt, muss man sich klar machen, wie der Körper Blutzuckerwerte kontrolliert. Nachdem man eine Mahl­zeit zu sich genommen hat, wird Glukose im Blut resorbiert. Das führt dazu, dass die Bauchspeichel­drüse Insulin ausschüttet. Insulin, das Hormon, das vor allem den Zuckergehalt des Blutes kontrol­liert, führt zur schnellen Aufnahme, Speicherung und Verwertung von Glukose durch nahezu alle Gewebe des Körpers, besonders aber durch die Leber und die Muskeln. 

Insulin trägt zur Speicherung von Glukosen in der Leber als Glykogen bei. Bei einem zusätzlichen Bedarf von Energie wird Glykogen aus der Leber erneut in Glukose umgewandelt, in den Blutkreislauf abgegeben und in die verschiede­nen Gewebe des Körpers transportiert. Das Blut muss zu jeder Zeit eine bestimmte Menge Glukose enthalten – nicht mehr und nicht weniger. Innerhalb dieses Prozesses der Blutzuckerkontrolle spielt Chrom die entscheidende Rolle. Denn Chrom ist dafür verantwortlich, dass Insulin überhaupt an die Zellmembran-Rezeptoren gebunden und damit Glukose in die Zelle hinein transportiert wird. Bei einem Chrommangel aber werden die Zellen „insulinresistent“.
Aufgrund des vom Chrom vermittelten Insulins wird der Glukosetransport in die Zellen um das Fünf­zehn- bis Zwanzigfache erhöht. Chrom und Insulin sind also die Arbeiter, die Glukose in die Zellen hinein- und auch wieder heraus befördern. Wenn der Blutglukosespiegel erhöht ist und die Energie-anfoderungen minimal sind, dann lagert der Körper Glukose in Form von Glykogen ein. Erhöhen sich die Energieanforderungen dann wieder, wird Glykogen erneut in Glukose aufgespalten, um führ den Energiebedarf verbrannt zu werden.
Darunter versteht man den Glukosetoleranzfaktor des Chroms: 
Die Fähigkeit, den Blutzuckerspiegel zu senken, nachdem er durch die Aufnahme von Nahrung angestiegen ist oder ihn bei gesteigermten Energiebedarf zu erhöhen. Ohne Chrom erfährt der Glukose-Stoffwechsel ernsthafte Störungen. Die Zellen werden – wie bereits gesagt – insulinresistent.


Folgen von Insulinresistenz


Unkontrollierter Blutzucker und Störungen des Insulinprozesses zählen zu den häufigsten chroni-


schen Krankheiten. Dabei ist meistens ein Chrommangel ausschlaggebend. Das erste Anzeichen eines Chrommangels ist eine Glukose-Intoleranz, die durch einen erhöhten Blutzucker und erhöhte Blutzu-ckerwerte gekennzeichnet ist. Viele chronische Krankheiten nehmen so ihren Anfang. Was für einen Einfluss nimmt Chrom bei den einzelnen Krankheiten?
Die Krankheiten, die am offensichtlichsten mit dem Blutzuckerspiegel in Verbindung stehen, sind Diabetes und Hypoglykämie, Übergewicht und Herzerkrankungen (Aretriosklerose, Bluthochdruck, hoher Cholesterinspiegel).
Chrom ist verantwortlich für:
·         Eine wesentliche Verringerung der notwendigen Insulingaben bei insulinabhängigen Diabeti­kern
·         Die Verbesserung abnormaler Glukose-Toleranzkurven
·         Die Normalisierung erhöhter Triglyceridwerte
·         Eine signifikante Senkung des Cholesterinspiegels
·         Eine Korrektur der beeinträchtigten Glukosetoleranz bei älteren Menschen

·         Verringertes Insulinangebot, um die normale Glukosetoleranz aufrechtzuerhalten

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