Sonntag, 27. Dezember 2015

CLA: eine bemerkenswerte Substanz

Konjugierte Linolsäure (CLA)



(Quelle: Wiki)


Die bioaktive Substanz Konjugierte Linolensäure (abgekürzt = CLA = Conjugated Linoleic Acid) findet sich fast ausschliesslich in tierischen Produkten (Fleisch und Milch unserer Wiederkäuer), obwohl es in geringen Mengen auch in bestimmten vegetabilen Ölen vorkommt. 

Die wichtigsten Nahrungsquel­len des Menschen für CLA sind Milch, Käse und Joghurt. 


Die Forschung auf dem Gebiet der CLAs wird in verschiedenen Bereichen vorangetrieben, darunter Krebs, Herzkrankheiten, Diabetes und Gewichtskontrolle. Die Beweislage ist allerdings in allen Bereichen noch nicht eindeutig.


Schutz vor Krebs


Frühe Untersuchungen an Tiermodellen zeigten, dass CLAs Krebsbildung und -wachstum hemmen können. Heute gibt es einige Hinweise, die darauf hindeuten, dass CLAs vor bestimmten Krebsarten schützen können. 

Die meisten Hinweise über die Auswirkungen von CLAs auf Brust-, Haut-, Leber- und Darmkrebs stammen allerdings aus Studien mit tierischem und menschlichem Gewebe. 

Obwohl klinische Studien begrenzt sind, haben aktuelle Arbeiten gezeigt, dass ein verringertes Brustkrebsrisiko mit einer gesteigerten Aufnahme von CLAs, einem erhöhten Verzehr von Käse und hohen Blutkonzentrationen an CLAs in Verbindung steht. 

Derartige Verbindungen sind allerdings nicht ausreichend als Beweis für einen Ursache-Wirkung Zusammenhang, und weitere Studien am Menschen sind notwendig, um diese viel versprechenden Ergebnisse weiter zu verfolgen.

Herz-Kreislaufkrankheiten



Einer der größten Risikofaktoren für einen Herzinfarkt sind überhöhte Blutfettwerte, insbesondere hohe Konzentrationen an LDL (low-density-lipoprotein)-Cholesterin (das „schlechte" Cholesterin). Die Spekulationen über den potenziellen Nutzen von CLAs wurden durch die Resultate von Tiermodellen angeregt, doch die begrenzte Anzahl an menschlichen Studien hat bislang nicht zu einem eindeutigen Nachweis der nützlichen Wirkung von CLA auf Blutfett und Arteriosklerose (Verhärtung der Arterien) geführt.


Diabetes


Die Häufigkeit der Typ II Diabetes (die Art, die normalerweise mit Übergewicht in Verbindung gebracht wird) nimmt in Europa in dramatischer Weise zu. Es gibt einige Hinweise für die Fähigkeit von CLAs, den Glukosestoffwechsel zu normalisieren. Obwohl auch hier die Forschungen noch lange nicht beweiskräftig sind, sind weiterführende Arbeiten wünschenswert.


Körperbau


Es hat sich gezeigt, dass CLAs den Körperbau von im Wachstum befindlichen Mäusen ändern können, indem der Energieverbrauch angekurbelt, Muskeln auf- und Fett abgebaut wird. Beim Menschen konnten ähnliche Effekte noch nicht nachgewiesen werden und sehr viel mehr Arbeit wird hier noch investiert werden müssen.


Quellen von CLAs


CLAs finden sich in fetthaltigen Lebensmitteln von Wiederkäuern, wie beispielsweise in Vollmilch und Milchprodukten sowie Fleisch. Es ist möglich, den CLA-Gehalt dieser Lebensmittel durch eine erhöhte Menge an pflanzlichen Ölen mit hohem Linolsäuregehalt (wie Sonnenblumen- und Sojaöl) im Kuhfutter zu steigern. 

Es hat sich herausgestellt, dass sich so der CLA-Gehalt der Milch erhöhen lässt. Außerdem wird der CLA-Gehalt der Milch erhöht, wenn die Kühe auf Weideland grasen, insbesondere wenn das Gras in einer frühen Wachstumsphase ist.




Weitere Forschung notwendig


Obwohl die Forschungsergebnisse vielversprechend erscheinen, lassen sich keine sicheren Folgerungen bezüglich des idealen CLA-Gehalts der Ernährung treffen, und bislang gibt es auch keine Ernährungsempfehlungen für die Aufnahme von CLAs. Eines der noch zu untersuchenden Gebiete, ist die Aufnahme von CLAs in großen Mengen. Wie bei vielen anderen Entdeckungen im sich ständig weiterentwickelnden Gebiet der Ernährung, ist auch hier noch weiterführende Forschung notwendig.

Literatur

  • Cannella C and Giusti AM (2000) Conjugated linoleic acid: a natural anticarcinogenic substance from animal food. Ital. J Food Sc, 12:123-27
  • Lawson, RE, Moss, AR & Givens, DI (2001) The role of dairy products in supplying conjugated linoleic acid to man's diet: a review. Nutrition Research Reviews 14, 153-172
  • Stanley, J & Hunter, K (2001) The wonder nutrient. Chemistry and Industry, 19th November, 729-731

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