Sonntag, 27. Dezember 2015

Enzyme und Enzymsysteme: Was tun die in unserem Körper?

Enzyme & Co-Enzyme



Beispiel für Enzymfunktion:
http://www.br.de/telekolleg/faecher/biologie/tk-biologie-6-nahrung108.html


In jedem Augenblick unseres Lebens laufen in unserem Körper unzählige chemische Reaktionen ab. Diese Vorgänge sind ohne Enzyme nicht denkbar. Wachstum, Wärmehaltung, die Bewegung unseres Blutes, aber auch emotionale Prozesse oder unser Denken, all das hat seine physische Grundlage in der Tätigkeit von Enzymen in unserem Organismus.

Enzyme gehören in einem solch umfassenden Masse zum Leben, dass die Wissenschaft in einer lapidaren Definition dessen, was Leben eigentlich ist, geradezu feststellt: „Leben ist Enzymtätigkeit“.

Was sind Enzyme? Chemisch gesehen sind es Eiweissmoleküle -mehr oder weniger kompliziert, die oft als spezielle Bestandteile – Co-Enyzme genannt – Vitamine und Mineralstoffe enthalten. Das eigentliche Charakteristische der Enzyme geht allerdings über die molekulare Struktur weit hinaus. Enzyme haben nämlich die geheimnisvolle Fähigkeit, biochemische Reaktionen in unserem Körper zu veranlassen und zu steuern. Diese einzigartige Fähigkeit wird häufig als Enzymkraft bezeichnet.

Die Forschung in diesem Bereich kennt heute etwa 2000 Enzyme und Enzymsysteme, von denen erst einige Hundert in ihrer Wirkungsweise genau bekannt sind. Wissenschafter schätzen, dass es wahrscheinlich 10‘000 oder mehr verschiedene Enzyme gibt, die alle ihre jeweils spezifischen Aufgaben in der Steuerung der Lebensvorgänge im Körper erfüllen. 

Man kann also erwarten, dass die Enzymforschung in der Zukunft noch viele wertvolle Beiträge leisten wird, um die wunderbaren Fähigkeiten der Enzyme gezielt in den Dienst der Gesundheit zu stellen.


Aber nicht nur unser Körper bildet Enzyme für die unzähligen Regelungs- und Steueraufgaben. Enzyme sind auch in unserer Nahrung enthalten, soweit sie roh, frisch und unbearbeitet ist. Diese Nahrungsenzyme helfen vor allem bei der Verdauung der Nahrung. Nehmen wir rohes Obst oder Gemüse zu uns, so werden bis zu 70% dieser Kost bereits mit Hilfe der darin enthaltenen Enzyme verdaut. Tiere in freier Wildbahn, deren Nahrung nicht erhitzt wurde, kennen keine Verdauungsprobleme, weil ihre Nahrung enzymreich ist. Eskimos, solange sie rohes Fett (Tran) und rohen Fisch assen, kannten weder Gewichtsprobleme noch Herzbeschwerden, dank der Verdauungsenzyme, die sie mit dieser Kostform reichlich aufnahmen.

Wieder einmal wird hier sichtbar, welch eine katastrophale Konsequenz für die Volksgesundheit sich daraus ergibt, dass unserer Nahrungsmittel heute meist Stufen der Verarbeitung durchlaufen, die mit Erhitzen verbunden sind. Das gilt schon so uneingeschränkt, dass es uns kaum noch auffällt. Grundnahrungsmittel wie Milch und Butter sind erhitzt (pasteurisiert). Hitze über 65 Grad Celsius zerstören Enzyme (ihre chemische Struktur bleicht dabei zwar erhalten, aber sie verlieren das, was sie zu Enzymen mach: ihre Enzymkraft, d.h. ihre Fähigkeit, als biologische Katalysatoren im Körper notwendige Reaktionen, z.B. Verdauungsprozesse, zu veranlassen.)

Die Tatsache, dass unsere Nahrung enzymarm ist, dass all das gekochte, gebratene, gedünstete, durch Erhitzen haltbar gemachte Essen keine Enzyme mehr enthält, die unsere Verdauung entlasten könnte, ist von grosser Tragweite.

 Denn was passiert nun? Unsere Bauchspeicheldrüse muss permanent Schwerstarbeit leisen, um all die Enzyme zu produzieren, die für die Verdauung erforderlich sind. Ist es da ein Wunder, dass die Bauchspeicheldrüse unter dieser Belastung krank wird oder gar zusammenbricht? Für unsere Gesundheit ist es wichtig, was (und wie) wir essen. Genau so entscheidend ist es aber, wie wir die aufgenommenen Speisen verdauen, d.h. wie wird dem Organismus die Stoffe zuführen, die er zur Gewinnung von Körperenergie und zur Regelung aller Körperfunktion Die Fähigkeit, Nahrung richtig und vollständig zu verstoffwechseln, ist der Schlüssel zu unserer Vitalität!


Es kommen zwei wesentliche Punkte hinzu:

  • Enzyme können – wie gesagt – nur jeweils eine spezifische Funktion im Organismus erfüllen; z.B. verdauen eiweissspaltende Enzyme kein Fett
  • Wir habe bereits gesehen, dass Enzyme, die wir mit der Nahrung aufnehmen, die körpereigene Enzymproduktion wirksam entlasten könne. Wenn wir also enzymreiche Kost zu uns nehmen, wird unsere körpereigene Enzymproduktion nicht durch die Herstellung von Verdauungsenzymen überlastet, sondern hat sozusagen freiwerdende Kapazität, um all die anderen Enzyme zu bilden, die für die Erhaltung oder Wiederherstellung unserer Gesundheit notwendig sind


Der amerikanische Enzymforscher Dr. Edward Howell hat festgestellt, dass jeder von uns ein bestimmtes Enzympotential mitbringt, das im Laufe des Lebens aufgebraucht wird. Ist dieses Potential verbraucht, dann geht das Leben zu Ende. Howell gebraucht ein anschauliches Bild. Er sagt, dass unser Enzympotential wie ein Bankkonto ist, das ein bestimmtes Guthaben aufweist. Enzymarme Kost bedeutet, dass wird Guthaben vor der Zeit aufbrauchen, mit den nachteiligen Folgen eines Verlustes der Vitalität. Zum Glück können wir unser Enzym-Konto durch Nahrungsenzyme auffüllen, die wir unserem Organismus durch geeignete und erhitzte, unverarbeitete Kost oder durch entsprechende Enzym-Präparate zuführen. Unser Guthaben steigt wieder.



Dr. Howell hielt diese Gesetzmässigkeit für so grundlegend, dass er sie in einem Satz zusammenfasste, den er als Enzym-Ernährungs-Axiom bezeichnet hat. Dieser Satz lautet: 

„Die Lebensdauer eines Organismus verhält sich umgekehrt proportional zum Verbrauch seines Enzympotentials. Die vermehrte Zufuhr von Nahrungsenzymen bewirkt eine entsprechende Verringerung im Verbrauch des körpereigenen Enzympotentials“


Viele Menschen haben mittlerweile die Bedeutung von Vitaminen, Spurenelementen oder anderen Mikronährstoffen für die Erhaltung ihres Wohlbefindens erkannt. Diese Substanzen sind, wie wir gehört haben, oft Bestandteil von Enzymen und Enzymsystemen. Daher kommt ihre Wirksamkeit. 

Die gleiche Aufmerksamkeit verdienen die Nahrungsenzyme, die wir durch Rohkost oder entsprechende Supplementierung durch Enzym-Präparate aufnehmen, um unser lebensspendendes Enzympotential zu erhalten.


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