Sonntag, 31. Januar 2016

Mangan: Für die Knochen, Knorpel und viele Stoffwechselvorgänge

Spurenelement Mangan


Mangan ist für den Menschen ein essentielles, also lebensnotwendiges, Spurenelement. Der Körper benötigt es für das Wachstum der Knochen, außerdem ist es an der Bildung verschiedener Enzyme beteiligt. Der menschliche Körper enthält etwa 10 bis 40 mg Mangan. Davon befinden sich ca. 40 Prozent in den Knochen. Weiterhin ist Mangan in der Leber, den Nieren, im Pankreas, in den Muskeln sowie in Haarpigmenten zu finden.


Funktionen im Körper


Mangan ist an einigen wichtigen Vorgängen im menschlichen Körper maßgeblich beteiligt, da es für die Funktion verschiedener Enzyme unabdingbar ist. So ist Mangan beispielsweise am Aufbau von Knorpel- und Knochengewebe beteiligt. Es aktiviert das Enzym Glykosyltransferase, welches an der Proteoglykansynthese (Chondroitinsulfat) in Knorpel und Knochen beteiligt ist. 


Durch die Aktivierung der Pyruvat-Carboxylase wirkt Mangan auch an der Neubildung von Glukose (Glukoneogenese) mit. 

Weiterhin aktiviert Mangan das Enzym Arginase, das im Harnstoffzyklus eine Rolle spielt, und Pankreasenzyme, die beim Abbau von Aminosäuren beteiligt sind. 

Mangan ist für die Synthese und die Freisetzung von Insulin erforderlich.


Über die Produktion von Prothrombin ist es an der Blutgerinnung beteiligt. Mit ATP (Adenosintriphosphat) kann Mangan einen Mn-ATP-Komplex bilden und anstelle von Magnesium als Kofaktor fungieren. ATP ist die Schlüsselsubstanz der biologischen Energieübertragung.

Mangan ist weiterhin an der Herstellung von Melanin (Pigmente) und Dopamin (Neurotransmitter) beteiligt. 


Es aktiviert zudem eine Reihe von Enzymen, die beispielsweise als Antioxidans wirken (Mn-Superoxiddismutase) und für die Verwertung von Vitamin B1 wichtig sind (Phosphatase).



Bedarf




Der tägliche Bedarf an Mangan beträgt laut Empfehlung der deutschen Gesellschaft für Ernährung für Kinder unter sieben Jahren 1 bis 2 mg, für ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene 2 bis 5 mg täglich. Normalerweise kann man davon ausgehen, dass bei einer ausgewogenen Ernährung der Manganbedarf gedeckt wird. Verschiedene Faktoren können jedoch zu einem Manganmangel führen:


Ein vermehrter Bedarf an Mangan kann durch schlechte Ernährung entstehen, beispielsweise wenn große Mengen an einfachen Kohlenhydraten aufgenommen werden. Häufig kann bei einer länger andauernden künstlichen (parenteralen) Ernährung der Manganbedarf erhöht sein. Alkoholiker haben ebenfalls häufig einen erhöhten Bedarf. Weiterhin kann die vermehrte Zufuhr anderer Mineralien, wie z.B. Kalzium, Eisen, Phosphat und Zink, zu einem Manganmangel führen. Der Grund hierfür liegt darin, dass sich die Mineralien bei der Resorption gegenseitig behindern.

Auch erhöhter oxidativer Stress (vermehrtes Anfallen hochreaktiver Oxidantien, also freier Radikale) kann möglicherweise zu einem erhöhten Manganbedarf führen.

Mithilfe einer Haaranalyse kann eine genauere Aussage zum persönlichen Manganbedarf gemacht werden. Bei dieser wird aus einer Haarprobe die Konzentration der wichtigsten Mineralstoffe und Spurenelemente ermittelt, ein Mangel bzw. Überschuss an einem bestimmten Nährstoff kann somit festgestellt werden.


Manganhaltige Lebensmitteln


Wenn man von wenigen Ausnahmen, wie beispielsweise Schnecken und Innereien, absieht, enthalten tierische Lebensmittel prinzipiell weniger Mangan als pflanzliche.
Besonders reich an Mangan sind einige Getreideprodukte, z.B. Haferflocken, Weizenkeime und Sojamehl. Von den Gemüsesorten zeichnen sich Sojabohnen, Knoblauch und weiße Bohnen durch einen höheren Mangangehalt aus. Von den Früchten haben Ananas, Heidelbeeren und Himbeersaft besonders viel Mangan. Ferner enthalten Nüsse, Schokolade und einige


Gewürze, wie z.B. Zimt, Ingwer, schwarzer Pfeffer und gemahlene Nelken hohe Mengen an Mangan.



Manganreiche Lebensmittel enthalten pro 100 g etwa:

 Reis  1,1 mg
 Hirse 1,9 mg
 Weizenvollkornbrot 2,5 mg
 Haselnüsse 3 mg
 Weizenvollkornmehl 3,5 mg
 Weizenkleie 3,7 mg
 Sojamehl 4 mg
 Haferflocken 4,5 mg


Manganmangel


Unterversorgungen mit Mangan kommen nur selten vor, daher sind einige Symptome von Manganmangel bislang nur bei Tieren beobachtet worden.

So kommt es beispielsweise bei Wiederkäuern durch einen Manganmangel zu Fettstoffwechselstörungen, die sich in Form einer Hypocholesterinämie, also einer verminderten Cholesterinkonzentration, äußern. Ferner wurden bei Tieren ein Gewichtsverlust, Wachstumsstörungen, Osteoporose und Funktionsstörungen der Geschlechtsorgane beobachtet.


Weiterhin kommt es zu Gerinnungsstörungen, die auf eine verlängerte Prothrombinzeit beruhen, und zu Störungen des Kohlenhydratstoffwechsels. Außerdem können Knorpel- oder Knochendeformationen auftreten.


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