Mittwoch, 27. Januar 2016

Niedriger Vitamin-D-Spiegel: Ursache für Restless-Legs-Syndrom?



Niedriger Vitamin-D-Spiegel mögliche Ursache für Restless-Legs-Syndrom






Mit dem sogenannten Restless-Legs-Syndrom (RLS) wird ein unwillkürliches, unangenehmes Bewegen der Beine beschrieben, das die Betroffenen oft nicht schlafen lässt. In den Industrienationen leiden bis zu 29 Prozent der Erwachsenen an einem RLS.1Einer aktuellen türkischen Studie zufolge könnte ein niedriger Vitamin-D-Spiegel das Risiko zur Entstehung des Syndroms erhöhen.


Oran M. et al. untersuchten im Rahmen der Beobachtungsstudie die Vitamin-D-Konzentrationen im Blut von 155 Patienten im Alter von 18 bis 65 Jahren, die unter Störungen des Bewegungsapparats und unangenehmen Gefühlen in den Beinen litten.2Bei etwa jedem zweiten der 119 Probanden, die einen Mangel an Vitamin D aufwiesen (unter 20 ng/ml), wurde RLS festgestellt. Hingegen trat das Syndrom bei der Gruppe der 36 Patienten mit normalen Vitamin-D-Werten (über 20 ng/ml) nur bei knapp 7 Prozent auf. Nicht nur waren die Probanden mit Vitamin-D-Mangel häufiger betroffen, sie empfanden auch die Symptome als schwerwiegender.


Das Forscherteam schlussfolgerte, dass ein Zusammenhang zwischen der niedrigen Vitamin-D-Konzentration und der Entwicklung eines RLS bestehen könnte. 


Eine mögliche Erklärung wäre, dass der Mangel zu einer Funktionsstörung des Dopamin (Neurotransmitter)-Systems führt – dieses reguliert die Aktivitäten von Neuronen, die unter anderem die Bewegungen steuern. Die Wissenschaftler wiesen in ihrer Arbeit auf die Notwendigkeit weiterer Studien hin, um den möglichen Zusammenhang von Vitamin-D-Versorgung und RLS abzuklären.


Das Restless-Legs-Syndrom geht mit einem unwillkürlichen und als unangenehm empfundenen Drang, die Beine zu bewegen, einher. Typisch ist das Auftreten des Syndroms abends beim Zubettgehen. Bewegen die Betroffenen ihre Beine, verschwinden die Symptome meist sofort wieder. Die neuen Studienergebnisse stehen in Einklang mit früheren Untersuchungen, die auf eine Dopamin-abhängige Dysfunktion bei Patienten mit RLS schließen lassen.3


Quellen:

1) Innes KE et al.; Prevalence of restless legs syndrome in North American and Western European populations: a systematic review; Sleep Med; 2011; 12(7): 623-634
2) Oran M et al.; Possible association between vitamin D deficiency and restless legs syndrome; Neuropsychiatric Disease and Treatment; 2014; 10: 953-958
3) Zintzaras E et al.; Randomized trials of dopamine agonists in restless legs syndrome: a systematic review, quality assessment, and meta-analysis; Clin Ther; 2010; 32(2): 221-237

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